Mehr als 60 Hochschulen und Forschungsinstitute in Deutschland legen ihre Accounts auf der Plattform X still. Die aktuelle Ausrichtung von X sei nicht vereinbar mit den Grundwerten der Einrichtungen wie Weltoffenheit, Transparenz und demokratischem Diskurs, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Die jüngsten Veränderungen auf X, von der algorithmischen Verstärkung
rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung der Reichweite, seien für die
Organisationen unvertretbar. "Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und
Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben", heißt es in
der Mitteilung. Der gemeinsame Austritt solle ein Zeichen "für eine
faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte" setzen.
Laut Initiator Achim Zolke, Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, schließen sich stündlich weitere Hochschulen der Aktion an.
"In den vergangenen Monaten hat sich die Arbeits- und Funktionsweise der
Social-Media-Plattform stark verändert", sagte die Sprecherin der Universität
Potsdam, Silke Engel. Der Algorithmus auf X greife umfassend in die Verteilung
von Informationen ein, lenke Diskussionen und verhindere einen freien
Austausch. "Außerdem hat – unter dem Deckmantel vermeintlicher
Meinungsfreiheit – der Verzicht auf jede Moderation Hass, Desinformation und
Manipulation Tür und Tor geöffnet", sagte Engel.
Neben den Universitäten Düsseldorf und Potsdam beteiligen sich an der Aktion unter anderem die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), die Humboldt-Universität Berlin, die TU Dresden und die Goethe-Universität Frankfurt. Schon in den vergangenen Monaten hatten sich zahlreiche Personen und Einrichtungen von der Plattform X verabschiedet.
Erst im Dezember hatten mehr als 60 Journalisten, Autoren, Wissenschaftler und Institutionen in Deutschland ihre Profile stillgelegt, darunter die Journalistin Dunja Hayali, die SPD-Politikerin Sawsan Chebli, das NS-Dokumentationszentrum München und das Jüdische Museum München.
474 Kommentare
Koga jebe
Nun wäre es an der ZEIT, dass Medien folgen.
Chiliesser
Richtig so. Wann folgen Parlamente, Parteien, Ministerien und alle Organisation, die öffentliche Gelder erhalten (inkl ARD und ZDF). Wann tun diesen Schritt anständige Medien(macher)?
U. Hermes
Wer bleibt noch auf X? Die Journos.
Spricht für sich. Leute, steigt aus! Ihr seid diejenigen, die Musks Erfolg weitertragen, merkt ihr das nicht?
Harmlos01
Immer weiter....
Wenn Tesla keine Autos mehr verkauft und X keine Werbekunden mehr hat, dann kann auch jemand, wie Elon Musk pleite sein...
King Tut der zweite
Gut so, wann folgt die Deutsche Politik?
Schistist
Jetzt müssten nur noch Medien wie Zeit aufhören X als Quelle zu benutzen....aber das wäre ja Arbeit...
Homeofficenerd
Lange überfällig.
Optimist69
Die Konzerne und Mittelständler müssen X verlassen, Musk muss es am Kontostand merken!